Endlichkeit

Nimm die Endlichkeit als ein wertvolles Geschenk an!

Nimm die Endlichkeit als ein wertvolles Geschenk an!

Versinke nicht nur in Deiner Passivität, Deiner Verängstigung, Deinem Nichtverstandensein, Deinem Gekränktsein. Geh hinaus und tue etwas! Auch Du hast die anderen verängstigt, nichtverstanden, gekränkt. Auch die anderen sind verängstigt, nichtverstanden, gekränkt.

Warum willst Du vor lauter Angst und Vorsicht Dein Leben vergeuden und nicht leben? Du hast nur eins (1).

Nichts außer Deiner Angst trennt Dich vom Paradies.

Halte einmal durch! Sieh nicht immer nur Dich! Habe einmal keine Angst, die Dinge anzusprechen, die Dir wichtig sind!

Bau nicht immer nur eine Fassade, und leide darunter, dass auch die anderen nur Fassaden bauen, und Dir und allen die Echtheit, die Kraft und der Geschmack des Lebens fehlen.

Habe einmal Mut, Dein Leben zu leben!

Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast

Rose Ausländer

Wenn du aufgibst, bist Du tot. Dieser Weg ist nur für Dich.

Vor der Liebe steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt zur Liebe. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen.

»Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.«

Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert.

»Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. «

»Alle streben doch nach der Liebe«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?«

Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an:

»Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«

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