Ikigai 2

Der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi und sein Buch "Ikigai"

Anhand inspirierender Lebensgeschichten und fundiert durch wissenschaftliche Erkenntnisse erklärt der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi die japanische Philosophie, die hilft, Erfüllung, Zufriedenheit und Achtsamkeit im Leben zu finden.

Dabei ist entscheidend, dass man sein Ziel mit Hingabe verfolgt und das, was man tut, um seiner selbst willen tut.


Die Fünf Säulen des ikigai:


1. Klein anfangen
2. Loslassen lernen
3. Harmonie und Nachhaltigkeit leben
4. Die Freude an kleinen Dingen entdecken
5. Im Hier und Jetzt sein

Jona und der Wal, Gemälde von Pieter Lastman, 1621

2. Loslassen lernen

Das bedeutet: Wiedergutmachen, verzeihen können, Begnadigung, Mitleid

Diese Begnadigung löst in Jona großen Zorn aus. Nun begründet er erstmals seine anfängliche Flucht: Er habe um Gottes Güte gewusst und daher die Verschonung vermutet. Jetzt wünscht er sich den Tod. Die Berechtigung Jonas Zorns wird von JHWH in Frage gestellt, woraufhin er die Stadt verlässt und sich außerhalb eine Laubhütte erbaute, um das Kommende abzuwarten.

Gott lässt über diese Hütte zu Jonas Freude eine schattenspendende Rizinusstaude wachsen, die er jedoch bereits am nächsten Morgen verdorren lässt. Ein gottgesandter Ostwind und die heiße Sonne lassen Jona beinahe ohnmächtig werden und erneuern den Wunsch zu sterben. Erneut fragt JHWH nach der Berechtigung des Zornes des Propheten:

„Du hast Mitleid mit einem Rizinusstrauch, für den du nicht gearbeitet und den du nicht großgezogen hast. Über Nacht war er da, über Nacht ist er eingegangen. Soll ich da nicht Mitleid haben mit Ninive, der großen Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die zwischen rechts und links nicht unterscheiden können – und außerdem so viel Vieh?“ – Jona 4,10 EU

Damit endet die Erzählung, ohne dass eine Antwort oder anderweitige Reaktion Jonas auf diese Frage berichtet würde.

Das ist manchmal wirklich nicht leicht, denen zu verzeihen.

What Our Lord Saw from the Cross, by James Tissot.

Wir sind dann mal weg.

Loslassen bedeutet auch, sich nicht mehr abhängig zu machen vom Beifall und der Zustimmung der anderen. Wir genießen unser Glück mit uns.

Loslassen ist eine langwierige, alles andere als leichte Übung, die viel Geduld und Ausdauer benötigt.

„Ich lerne es täglich, lerne es unter Schmerzen, denen ich dankbar bin: Geduld ist alles.“ Rainer Maria Rilke

Wir lassen los von den Zielen, die nicht unsere sind.

“You can win the rat race but you’re still a rat.”~Banksy, Wall and Piece

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