Sieben Regeln für „Betreutes Lieben“

Wenn wir uns an unsere Regeln halten, dann ist auch die Stimmung gut.

In einer Beziehung verbringen wir oft unendlich viel Zeit damit, uns zu fragen: Liebt er/sie mich? Hält das Ganze? Oder könnte plötzlich alles vorbei sein? Weniger enthusiastisch beschäftigen wir uns damit, was wir selbst tun können, damit unsere Beziehung und unsere Betreuung Bestand hat.

Wir halten die Liebe für ein geheimnisvolles Geschenk, das wir weder erzeugen noch beeinflussen oder garantieren können. Dabei entwickelt sich Liebe in Wirklichkeit ganz logisch und konsequent aus unseren Handlungen.

Die zentrale These von „Betreutes Lieben“ ist folgende: Liebe entsteht, wenn man sich von einem anderen Menschen umsorgt und gehört fühlt. Was genau unser Partner oder unsere Partnerin braucht, signalisiert er/sie uns mit schöner Regelmäßigkeit (die meisten Menschen zeigen ihre emotionalen Bedürfnisse ziemlich deutlich – wir müssen ihnen nur richtig zuhören).

Zwar werden Menschen hin und wieder auch ohne jeden ersichtlichen Grund verlassen, meistens, weil ambivalente Gefühle in Sachen Bindung dahinterstecken. Aber das ist eher selten. In den allermeisten Fällen können wir sehr vieles tun oder lassen, um unsere Liebesbeziehungen zu stärken. Wir sind keine passiven Zuschauer oder Opfer, sondern aktiv Handelnde! Insofern ist Liebe mehr Belohnung als Segen.

Ein paar Regeln helfen dabei, die Liebe zu bewahren. Sie klingen banal, sind aber gar nicht so leicht zu befolgen.

Der Partner, die Partnerin, die zu betreuende sollte das Gefühl haben,

  1.  dass sie gehört wird.
  2.  dass wir auf ihrer Seite stehen.
  3.  dass wir sie in ihrer eigenen, unverwechselbaren Sprache der Liebe wertschätzen – weshalb wir zum Beispiel Rücksicht darauf nehmen, wie wieviel Gesellschaft oder Rückzug ihr guttut.
  4.  dass wir für sie eintreten.
  5.  dass wir sie begehren, sowohl körperlich als auch emotional.
  6. Sollte es manchmal schwierig sein, mit uns zurechtzukommen (und das ist es ja), erklären wir ruhig und freundlich, warum das so ist und bekennen uns zu unserer Unreife. Niemals pochen wir darauf, völlig normal zu sein. Im Gegenteil: Wir geben zu, ein bisschen komisch zu sein.
  7. Wir bemühen uns darum, auch in den schwierigsten Situationen ruhig zu bleiben. Statt die anderen für eine Schwäche zu demütigen, schlüpfen wir in die Rolle einer hervorragenden Lehrkraft und überbringen die heikelsten Botschaften mit größtmöglichem diplomatischen Geschick.

Endet unsere Beziehung, obwohl wir diese Regeln befolgen, haben wir alles Recht der Welt, bitter und traurig zu sein. Wir hatten schlicht das Pech, jemanden zu lieben, der oder die nicht bereit war, unser Geschenk anzunehmen.

Sollte es mit unserer Beziehung allerdings vorbei sein, weil wir unaufmerksam oder anderweitig beschäftigt waren, ist die Frage berechtigt, wie es dazu kommen konnte.

Und dann sind wir für jede Kritik dankbar, die uns hilft, zu verstehen, was wir falsch gemacht haben. Gerne auch hier in den Kommentaren 🙂

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