Gilgameschs Traum

Gilgameschs Traum

»Es erhob sich da Gilgamesch, um den Traum zu lösen,
indem er zu seiner Mutter sagt:
›O, meine Mutter, der Traum, den ich sah im Verlaufe dieser Nacht:

Da erschienen mir Sterne des Himmels.
Wie Brocken des Anum fallen sie immer wieder auf mich hernieder.
Ich hob einen an, doch er war zu stark über mir.
Ich brachte ihn immer wieder zum Wanken,
doch gelingt’s mir nicht, ihn zu entfernen.
Uruk, das Land, steht da (gebeugt) über ihn.
Über ihm ist das Land versammelt.
Es drängt sich die Menge um ihn herum.
Die jungen Männer kommen um seinetwillen zuhauf.

So, als sei er ein kleiner Säugling, küssen sie ihm die Füße.
Ich liebte ihn wie eine Gattin und liebkoste ihn.
Ich hob ihn hoch und warf ihn dann dir zu Füßen.
Du aber wirst ihn mit mir auf eine Stufe stellen!‹

Die Mutter Gilgameschs ist klug, sie ist weise,
über alles weiß sie Bescheid. Sie sagt zu ihrem Sohn, Wildkuh-Ninsunna ist klug, sie ist weise,
über alles weiß sie Bescheid. Sie sagt zu Gilgamesch:

›Es erschienen dir Sterne des Himmels.
Wie ein Brocken des Anum fiel er auf dich hernieder.
Du hobst ihn an, doch er war zu stark über dir.
Du brachtest ihn immer wieder zum Wanken,
doch gelingt’s dir nicht, ihn zu entfernen.«

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