Manche Menschen begegnen sich einmal – und es macht sofort »klick!«. Vermutlich haben sie etwas gemeinsam, ihren Körpergeruch.
Haben zwei Menschen einen ähnlichen Körpergeruch, so stehen die Chancen gut, dass sie auf Anhieb miteinander auskommen. Das zeigt eine Versuchsreihe von Inbal Ravreby, Kobi Snitz und Noam Sobel vom Weizmann Institute of Science in Israel. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift »Science Advances«.
Die Fachleute interessierte, was genau Freundschaften ausmacht, bei denen von Anfang an eine besondere Vertrautheit herrscht – spontane Seelenverwandtschaften, bei denen es sofort »klick!« macht. Dazu wählten die Forscher zehn männliche und zehn weibliche Freundespaare aus, die ihre Kriterien dafür erfüllten. Insgesamt testeten sie also 40 Versuchspersonen. Alle trugen zwei Nächte lang Baumwollshirts und wuschen sich mit geruchsneutraler Seife. Danach verpackten sie die Kleidungsstücke luftdicht und bewahrten sie bis zur Laboranalyse im Gefrierschrank auf.
Sobel und sein Team legten die präparierten T-Shirts einer künstlichen Nase vor, welche Gerüche anhand der chemischen Zusammensetzung der Duftmoleküle analysiert. Die Ausdünstungen befreundeter Paare waren sich dabei ähnlicher als solche, die zufällig ausgewählt und miteinander verglichen wurden. Die Einschätzungen des elektronischen Riechkolbens wurden zudem von 24 menschlichen Spürnasen bestätigt.
Doch kann man nur anhand des Körperdufts voraussagen, ob sich zwei Fremde auf Anhieb verstehen? Dazu sammelten die Wissenschaftler den Geruch von 17 weiteren Freiwilligen. Anschließend spielten die Versuchspersonen jeweils zu zweit ein einfaches Kennenlernspiel, ohne dabei miteinander zu sprechen. Nach dem »Beschnuppern« beantworteten sie: Hatte es zwischen ihnen »klick!« gemacht oder nicht? Auch hier war der Körpergeruch von den Paaren ähnlicher, die sich sofort mochten. Außerdem konnte die künstliche Nase mit einer 67-prozentigen Trefferquote vorhersagen, ob zwei Teilnehmende direkt gut miteinander auskommen würden. Ob während der Schnupperstunde wirkliche »Klick-Freundschaften« entstanden, verfolgten Ravreby, Snitz und Sobel allerdings nicht weiter.