„Der Mensch leidet, weil er Dinge zu besitzen und zu behalten begehrt, die ihrer Natur nach vergänglich sind.“
Alles ist im Wandel und nichts bleibt, wie es ist. Diese Weisheit erscheint uns intuitiv einleuchtend, stellt uns im realen Leben aber vor eine große Herausforderung, denn wir möchten gerne, dass wir immer gesund bleiben, dass Beziehungen für immer halten, dass liebgewonnene Menschen ewig leben etc. Es ist diese hartnäckige Weigerung, der Realität ins Auge zu sehen und die Vergänglichkeit allen Seins anzuerkennen, die uns immer wieder an den Klippen des Lebens zerschellen lässt.
„Wer sich selbst besiegt, der ist ein größerer Held, als wer auf dem Schlachtfeld tausendmal tausend Feinde überwindet.“
Die martialische Ausdrucksweise soll die eminente Bedeutung dieser Aussage verdeutlichen: Das höchste Ideal und zugleich die größte Herausforderung liegen in der kontinuierlichen und beharrlichen Arbeit an sich selbst und im Überwinden der eigenen Begierden und Ängste – sowohl zum eigenen Wohle als auch zum Wohle aller Lebewesen.
„Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.“
Buddha ist kein Gott und seine Lehre auch keine göttliche Offenbarung, die es uneingeschränkt zu glauben gilt. Dort wo die Lehre zum Dogma wird, verliert sie an Kraft und Lebendigkeit. Sie wird zu einer reinen Hülle, die man überstreift, aber nicht ausfüllt. Aus diesem Grund war es dem Buddha wichtig, das kritische Denken und Reflektieren zu betonen. Wer aus blindem Glauben folgt, kann in die Irre geleitet werden. Wer aus kritischer Überzeugung eine Orientierung sucht, wird den eigenen Weg nie bereuen.