Fritz Tag 1: Sehr wirksam als Profilbild in dating-apps, leider dann Enttäuschung und ggf. Ärger beim Treffen: der zufällige Schnappschuss in der Denkerpose (2004).
Fritz Tag 2: Wir wissen nicht genau, ob es beeindruckt, anzieht oder abschreckt; und die meisten wollen es auch nicht wissen. Aus gutem Grund.
Fritz Tag 3: Weniger wirksam als Profilbild in dating-apps: der zufällige Schnappschuss in der Denkerpose (2024). auch der Herzlich-willkommen-Blumenstrauß führt nicht zu wirklich überzeugenden Erfolgen.
Fritz Tag 4: Wir hätten gerne eine Psychose. Wir wissen nur noch nicht, welche. Aber eines wissen wir sicher: Psychosen machen das Leben lebendig und echt, den Alltag spannend und bunt, das innere Erleben zu einem zeitlosen Fest. Was könnte schöner sein!
Fritz Tag 5: Vorsicht, wenn dieser Tiger zum Sprung ansetzt. Und als Bettvorleger landet.
Fritz Tag 6: Wir versuchen es mal mit Gefühlen. Gefühle sind schön, werden geschätzt, geben dem Gegenüber und dem Zusammensein Wärme und Echtheit, eines der schönsten, zugewandten Gefühle ist Freundlichkeit; liebevoll gezeigt vor meiner Hintergrund-Fototapete.
Fritz Tag 7: Fritz am Fenster.
Fritz Tag 8: Bewerbung
Sehr geehrte Damen,
hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen um eine Position als Mann.
Meine Ausbildung als Mann habe ich im Alter von 18 Jahren angetreten. Seitdem habe ich vielfältige Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gemacht. Auf Wunsch kann ich Ihnen gerne Referenzen zukommen lassen.
Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Tag 9: Tatsächlich bin ich ein Lügner. Das einzige, was Du sicher von mir wissen kannst, und auf das Du Dich vertrauensvoll verlassen kannst: dass ich lüge. Allerdings so glaubhaft, dass ich manchmal selbst daran glaube. Was mein Leben sehr kompliziert macht. Oder sehr einfach.
Fritz Tag 10: Mit diesem Bild von sich wird man bei facebook gesperrt. Begründung: sexueller Inhalt. Es ist uns sehr neu, dass Micky Maus pornographisch ist. Aber die Welt ist sehr seltsam, jenseits meines Zimmers.
Fritz Tag 11: Es ist gut, einen Freund zu haben. Ich habe einen Freund. Mein Freund ist Eugene Huetz.
Fritz Tag 12: Es gab mal eine Zeit, da hat das tatsächlich funktioniert mit dem online-sex. Aber die Damen erschaudert und beraubt sie jeder Lust, wenn der männliche Gegenüber aussieht wie aus dem Knast.
Fritz Tag 13: Das beste was zu tun ist, wenn diese Welt wieder unerträglich geworden ist – sich ins Zen-Kloster zurückziehen.
Fritz Tag 14: Es ist ganz sicher so, dass man Sport machen sollte, um seinen Körper fitzuhalten.
Ohne euren Körper sind alle eure Gedanken, Träume, Wünsche, Fantasien, Hoffnungen, Selbstbilder nicht existent. Achtet ihn! Ein gesunder Körper ist ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebensglücks.
Wenn man es doch nur täte!
Fritz Tag 15: Es ist gut, einen Freund zu haben. Ich habe einen Freund. Mein Freund ist King Kong.
Fritz Tag 16: Es ist gut, eine Freundin zu haben. Ich habe eine Freundin. Sie treibt sich in der Kunsthalle herum und fotografiert dort Männer.
Fritz Tag 17:
Kuckuck!
Fritz Tag 18: Nur noch 485 Meilen bis nach Hause.
Fritz Tag 19: Gelegentlich wird mir gesagt, dass ich dringend eine Farbberaterin bräuchte.
Fritz Tag 20:
Es ist ganz sicher so, dass man Sport machen sollte, um seinen Körper fitzuhalten.
Wenn man es doch nur täte!
Fritz Tag 21: Während ihr alle noch schlaft, habe ich schon längst wieder Mond und Sterne rejustiert.
Wir Sternenjustierer arbeiten unter harten Bedingungen, von denen die einfachen Menschen, die während unserer Arbeit selig und all dessen unbewusst schlafen, nichts ahnen. Viele meiner Kollegen -ihr kennt einige aus Peterchens Mondfahrt- haben ein hartes entbehrungsreiches Leben. Aber wir tun es gerne, und wir tun es für euch.
Fritz Tag 22: Superman, im bürgerlichen Leben ein einfacher stets übersehener Büroangestellter, macht sich bereit für seinen Flug vom Narzissmus zum Objekt.
Fritz Tag 23: In der Natur finden wir zu uns selbst zurück. Dann können wir auch nicht mehr lügen.
Fritz Tag 24:
So sieht es bei einem resozialisierten Messie zu Hause aus.
Fritz Tag 25:
Ich schau Dir in die Augen, Kleines!
Fritz Tag 26:
Es hat eine zeitlang gedauert, bis ich darauf gekommen bin. Dann habe ich mir ein Loch in den Kopf gebohrt, und dieses Leuchtrad reingesteckt. Das sich nur dreht wenn ich denke.
Fritz Tag 27:
Jetzt, da wir nichts mehr zu erwarten haben, erwarten wir nichts.
Am Anfang hat mich niemand gekannt hier, und niemand hat mit mir geredet.
Jetzt kennen mich alle hier, keiner kann mich leiden, und keiner redet mit mir.
Zumindest hat sich meine Lage nicht verschlechtert.
Fritz Tag 28:
„Ich gehe morgens zum Ufer hinunter und je nach Stunde rollen die Wellen hinein oder heraus und ich sage: Oh, ich bin unglücklich, was soll – was sollte ich tun? Und das Meer sagt mit seiner reizenden Stimme: Entschuldige, ich habe was zu erledigen.“
Entschuldige, ich habe was zu erledigen.
Fritz Tag 29:
Als ich dann das erstemal auf dieses tolle Feuerwehrauto durfte, sagte mir mein Vater, ich muss immer richtig lenken, damit es nicht aus der Spur gerät. Ich habe das dann auch getan, und es ging glücklicherweise alles gut.
Fritz Tag 30:
Vorübergehende Sonderausstellung in der Kunsthalle Mannheim:
Fritz-Francis Bacon-Stumm: „Zwei schreiende Päpste“, 1951 – 2019
Fritz Tag 31:
Gähn, ich bin wach. Der Löwe schläft nicht mehr.