Narzisstische-, Borderline- und schizoide Persönlichkeit

Auf Persönlichkeitsstörungen übertragen hieße das, dass Therapeuten in der Lage wären, relativ schnell und einfach zwischen Klienten mit Borderline-, narzisstischen und schizoiden Anpassungen zu unterscheiden, wenn sie wahrnehmen, welche Aspekte des interpersonellen Felds ihre Klienten immer wieder besonders beachten. Auf den einfachsten Nenner gebracht: Borderline-Klienten beschäftigten sich tendenziell am ehesten mit Einzelheiten des interpersonellen Feldes, die mit Gelegenheiten zusammenhängen, Liebe und Nährendes zu erfahren – oder umgekehrt mit Aspekten, die mit einem möglichen Verlassenwerden oder damit in Verbindung stehen, von den emotionalen Bedürfnissen des Gegenübers »aufgefressen« zu werden. Narzisstische Klienten neigen dazu, interpersonelle Details wahrzunehmen, die dazu beitragen könnten, ihr Selbstwertgefühl zu heben, oder die die Möglichkeit in sich bergen, in aller Öffentlichkeit gedemütigt und als »minderwertig« entlarvt zu werden. Schizoide Klienten reagieren eher hochgradig sensibel auf interpersonelle Hinweise, die mit Vertrauen und ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl im Miteinander zusammenhängen (etwa Signale, die ihre Angst vor Übergriffigkeit anderer wecken). Oder aber auf solche, die existenzielle Ängste wecken, dass sie so viel Abstand zu anderen bekommen könnten, dass sie es nie wieder schaffen, den Kontakt zu ihnen wiederherzustellen.

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