Der Krawall der Irren

Georg Grosz "Krawall der Irren" 1917

Wenn man sich umsieht, nur Irre. Sie würden gerne Krawall machen, aber sie trauen sich noch nicht. Sie empören sich, plustern sich auf, fühlen sich missachtet, übersehen, gekränkt. Und sie versuchen sich einzureden, dass sie daran glauben was sie tun und wie sie das sehen. Und jeder bedrängt den nächsten, dass er das auch so zu sehen und zu glauben habe.

Alle rufen, dass ihr eigenes Unglück das schönste und selbstverständlich frei und aus guter und richtiger Überzeugung genau so gewählt wurde. Alle sind von ihrer eigenen Einzigartigkeit überzeugt. Und doch sind alle nur ein Vögelchen, das im Schwarm das Lied pfeift, das alle pfeifen.

Georg Grosz „Selbstmord“ 1916

Es ist so belustigend wie lächerlich.

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