Was wir von Winnicott lernen können, ist, wie wir für unsere Lieben, Freunde, Bekannte und Begegnungen lebendig, gesund und wach bleiben können.
„Ich glaube, dass jeder von uns ein alles andere überragendes Interesse hat, eine tiefe innere Antriebskraft, die ihn in eine ganz bestimmte Richtung treibt. Was mich betrifft, so erkenne ich heute, welch große Rolle der Drang, die durchschnittlich gute Mutter zu finden und gebührend zu würdigen, in meiner Arbeit gespielt hat. Ich aber hatte das Bedürfnis, zu den Müttern zu sprechen.“ Winnicott, 1957
Im Alter von 67 Jahren, vier Jahre vor seinem Tod, verfasst er ein Gedicht mit dem Titel The Tree:
Er schickt das Gedicht an seinen Schwager James Britton und schreibt dazu: „Beachte bitte, dass mein Schmerz ganz tief aus meinem Inneren kommt. Ich denke, dass der Schmerz Dornen hatte, die irgendwie anfingen, mich zu stechen. Ich habe das vorher nie gespürt und ich hoffe auch, dass das nie wieder passiert.“
In seinem Gedicht veranschaulicht Winnicott auch die seelischen Überlebensstrategien eines Kleinkinds, das auf eine solche fundamentale emotionale Abwesenheit seiner Mutter reagieren muss: „Ein solches Kind fühlt sich gezwungen, zu versuchen, die unerreichbare Mutter lebendig zu machen, was nur auf Kosten seiner eigenen spontanen Vitalität möglich ist.“